Neuseeland #4 – Trilogy Loop Ausritt

Neuseeland #4 – Trilogy Loop Ausritt

Viel habe ich die letzten Tage über Rohan geschrieben. Das Reitervolk Mittelerdes, das geführt von Theoden nach Gondor aufbricht, um sich dort der Übermacht des Feindes zu stellen. Wie schon Mittelerde so bietet auch Neuseeland ein Paradies für Reiter: Weite Felder, riesige Wiesen, weiße Kieselflussbetten  und gewundene Sandwege durch die Weiten der Buschlandschaft.

Ungefähr eine Stunde nördlich von Queenstown in Glenorchy befinden sich die Dart Stables, die Ausritte für Touristen und Reitlustige anbieten. Im Herzen von Mittelerde gibt es Ausritte, die auch Reitanfänger zu einigen Drehorten führen. Dabei werden weitere Strecken teilweise per Auto zurückgelegt und das Reiten spielt eine eher nebensächliche Rolle. Für Reitanfänger oder Herr der Ringe-Fans eine tolle Alternative zu reinen Minibus-Touren. Für erfahrene Reiter bietet der Stall jedoch auch andere Ausritte.

The Trilogy Loop

Der Ausritt wird als 2,5-stündig und nur für sehr erfahrene Reiter angepriesen. Tatsächlich ist hier Sattelfestigkeit gefragt, wenn es in flottem Galopp über Stock und Stein geht. Noch mehr als dem Guide, der die Wege kennt, muss man sich auf die Trittsicherheit des Pferdes verlassen. Gestreckter Galopp auf kleinen Pfaden, die beständig ihre Richtung wechseln und auf denen Bodenlöcher keine Seltenheit sind, fordert einiges von Mensch und Tier.

Lange Schrittstrecken über die weiten Flussbetten der Gletscherflüsse, in denen nur kleine Flussarme verlaufen, laden zum Entspannen ein. Die hellen Kiesel stehen in starkem Kontrast zu den dunklen Hügeln der fernen Berge. Bei der Durchquerung der kalten Gletscherrinnsale, von denen einige lediglich die Fesseln der Pferde umspielen und andere ihnen bis zum Bauch reichen, fühlt man sich selbst wie auf seinem eigenen, ganz persönlichen Abenteuer – nur die Drachen fehlen (Gott sei Dank). Die Eindrücke, die man im Schritt vom Land gewinnt, nimmt man ebenso mit, wie das rauschende Grüngelb, das an einem vorbeizieht, wenn Pferd und Reiter die Gangart wechseln und mit 40-50 Kilometern pro Stunde über die Ebene fliegen.

Im Gegensatz zu vielen anderen Ausritten, die ich in anderen Ländern dieser Welt schon mitgemacht habe, kommen hier tatsächlich auch erfahrene Reiter auf ihre Kosten. Wer eine gemütliche Runde im Schritt drehen und nur mal eben auf einem Pferd sitzen will, der ist bei dieser Tour definitiv falsch. Wer sich jedoch in fremder Umgebung gern den Wind um die Nase pusten lassen will und keine Scheu vor dem folgenden Muskelkater hat (ich verspreche euch, der kommt – Zitatende John Wayne), sollte sich dieses Abenteuer nicht entgehen lassen.

Wie so oft gilt auch hier: If you get in the saddle, be ready for the ride. 

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