Es war so weit. 14 Monate Vorbereitung von der ersten Besprechung im Reisebüro bis wir endlich ins Flugzeug stiegen und die weite Reise bis ans andere Ende der Welt antraten. Über zwölf Stunden, fast 6400 Meilen bis Singapur und noch ein mal zehn Stunde, 5200 Meilen bis Christchurch, Neuseeland. Eine der längsten Strecken, die man von Deutschland aus fliegen kann.
Nach endlosen Stunden und vier Filmen landeten wir schließlich in Christchurch. Hier also sollte unsere Reise durch Neuseeland, durch Mittelerde starten – 18.000 km von zuhause entfernt. Recht provinziell erschien der Flughafen von Christchurch, nachdem wir Stunden vorher aus Singapur gestartet waren.
Aufgrund der Zeitverschiebung von zwölf Stunden und der enormen Reisezeit hatten wir uns entschieden, einen Tag Pause in Christchurch einzulegen, bevor die eigentliche Reise startete. Während am Tag unserer Ankunft wundervolle 20 Grad und Sonne auf uns warteten, begrüßte uns der nächste Tag mit 11 Grad und Regen. Direkt zu Beginn der Reise überzeugte uns Neuseeland so von seiner Wechselhaftigkeit das Wetter betreffend. Mit etwas Glück (oder auch nicht) soll man auf dieser Inselgruppe am anderen Ende der Welt an einem Tag alle vier Jahreszeiten erleben können. Wir sind gespannt.
Nachdem die erste Müdigkeit abgeschüttelt, der Mietwagen entgegengenommen und die Koffer ins Auto gewuchtet waren, folgte die erste kurze Fahrt zum Hotel. Linksverkehr – mal wieder. Schon während der 10 km zum Hotel zeigte sich Christchurch, wie wir es auch die nächsten eineinhalb Tage erleben würden. Als einzige Baustelle und ein Wirrwarr verschiedener Baustile.
2011 forderte ein Erdbeben der Stärke 6,3 neben der halben Stadt 185 Menschenleben und unzählige Verletzte. Jetzt, sechs Jahre später, sieht man die Nachwirkungen dieser Katastrophe immer noch an jeder Ecke der Stadt. Der Wiederaufbau hat eine merkwürdige Mischung der Architektur zur Folge. Nicht nur die Mischung aus britischen Vorstadthäuschen und amerikanischen Bungalows mit Veranda ist auffällig. Besonders der Kontrast zwischen verfallenen Ruinen und neuen Glasbauten prägt das Bild von Christchurch.
In einer ruhigen Atmosphäre könnte man beim Entdecken dieser Gegensätze einige interessante Stunden verbringen. Durch den allgegenwärtigen Baulärm und die ungezählten behindernden Baustellen jedoch ist das Erkunden der Straßen mühselig. So hat Christchurch momentan leider noch einige Zeit zu warten, bis es wieder ein lohnender Touristenmagnet wird. Als Start für unsere Rundreise durch das Land aber bot die größte Stadt der Südinsel einen Ausgangspunkt, der neugierig macht auf die verschiedenen Seiten des Landes.



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1 Kommentar auf "Neuseeland #1 – Christchurch"
Hallo, Lesezeichen ist gesetzt. Ich folge erst einmal in aller Stille. Viel Spaß am anderen Ende der Welt und kollegiale Grüße an den Herrn Papa, der mir den Weg hierher „gewiesen“ hat 🙂 .
Viele Grüße aus Berlin.